Erst als Erwachsener erfährt der in Marl geborene Lorenz Beckhardt, dass er Jude ist und dass viele Verwandte Opfer des Holocaust wurden. Daraufhin erforscht der Autor seine außergewöhnliche Familiengeschichte, die er in dem Buch „Der Jude mit dem Hakenkreuz“ festhält. Der Großvater war hoch dekorierter Pilot im Ersten Weltkrieg, wurde 1933 wegen Rassenschande inhaftiert und mit Hilfe seines damaligen Kameraden Hermann Göring aus dem KZ Buchenwald befreit. Er konnte mit seiner Frau emigrieren, die Kinder kamen mit den Kindertransporten nach England. Nach 1945 wagte die Familie die Rückkehr nach Deutschland und musste lange gegen die Wiedergutmachungsbürokratie der frühen Bundesrepublik um die Rückerstattung des Eigentums kämpfen. Damit bietet das Buch auch einen Einblick in diese Zeit, die von Schweigen und Verdrängen gekennzeichnet war.
Die Lehrerfortbildung beginnt mit einer Vorstellung dieser Familiengeschichte vor Schülerinnen und Schülern der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Recklinghausen. Die teilnehmenden Lehrer/-innen nehmen als Gäste teil. Nach dem Mittagsimbiss in der Mensa werden mit (ohne weitere Beteiligung der Schüler/-innen) die Erfahrungen aus dem Unterricht ausgewertet. Gemeinsam und in weiteren Gesprächen mit dem Autor sollen Möglichkeiten für die Weiterarbeit bzw. Arbeit mit dem Buch im Unterricht besprochen werden. Dabei wird auch der Film zum Buch vorgestellt.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Pädagogische Akademie, Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V., Kinderlehrhaus e.V., Schulreferat der Ev. Kirchenkreise Recklinghausen-Gladbeck-Bottrop-Dorsten und dem Bistum Münster