In seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ von 1520 entwickelte Luther in programmatischer Weise einen doppelten Freiheitsbegriff: Der Christenmensch ist zugleich frei, aber auch „ein dienstbarer Knecht aller Dinge“. Luthers Ruf nach Freiheit wurde in der Reformation auf unterschiedliche Weise gehört, eine Übertragung der theologischen Rede von der christlichen Freiheit auf politische Freiheitsforderungen von Luther jedoch eindeutig zurückgewiesen. Dem spannungsreichen Freiheitsverständnis seit Luther geht dieser Vortrag nach.
Dr. Christopher König hat an der Universität Groningen (Niederlande) promoviert, war einige Jahre in Trier als Pfarrer und als Schulreferent tätig und ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Reformationsgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.