Mit sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen sind alle Schulformen konfrontiert. Dabei ist der Übergang von einvernehmlichen Handlungen, sexualisierten Übergriffen bis hin zu sexualisierten Gewalthandlungen fließend und nicht immer klar voneinander abzugrenzen. Dies macht den Umgang mit solchen Situationen für Schulen häufig schwierig und erfordert eine Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Die Fortbildung stellt ein Kooperationsprojekt des Evangelischen Schulreferates, der Polizei, pro familia, der Mädchenberatungsstelle, der Ärztliche Beratungsstelle sowie der Regionalen Schulberatungsstelle. Das Ziel ist es, die Krisenteammitglieder im Umgang mit sexualisierten Übergriffen, Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt im Kontext Schule zu stärken.
In der Fortbildung sollen zum einem die Grundlagen zum Thema geklärt werden. Dies beinhalten neben der Definition von sexualisierter Gewalt und sexuellen Grenzverletzungen auch die Erläuterungen der diversen Konstellationen von Tätern und Opfern als auch die Auswirkungen auf die Opfer.
Weiterhin soll das Thema unter rechtlichen Aspekten beleuchtet werden. Hier sollen Informationen zum Sexualstrafrecht gegeben werden sowie Grundsätze einer Anzeigenaufnahme, des Ermittlungsverfahren und des Strafprozesses dargestellt werden. Zudem werden Hinweise auf eine anzeigenunabhängige Spurensicherung gegeben. Es wird eine Brücke zu den Unterstützungssystemen geschlagen, indem Hilfeeinrichtungen dargestellt werden und die Unterstützung bei der anschließenden Fallbearbeitung erörtert wird.
Die erfolgreiche Gestaltung des schulischen Krisenmanagements bei sexualisierten Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt ist ein weiterer, relevanter Aspekt in der Fortbildung. Wichtige Punkte sind hierbei die schulischen Handlungsmöglichkeiten, der Umgang mit den beteiligten Kindern und ihren Sorgeberechtigten, die Kommunikation innerhalb der Schule sowie die Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern. Im Bereich der Prävention und Intervention soll neben spezifischen Programmen auch die Darstellung der jeweiligenpositiven und negativen Bedingungsfaktoren hierfür eine zentrale Rolle einnehmen.