Gerd Theißens Buch von 2017 "Der Anwalt des Paulus" ist ein großer Wurf! Warum? Theißen ist ein wirklich bedeutender Bibelwissenschaftler. Er schafft es, die Ergebnisse seiner Forschungen narrativ umzusetzen.
Wer sein Buch liest, taucht spielerisch in eine fremde Welt ein. Die Kenntnis dieser fremden Welt ist enorm wichtig, um das Neue Testament zu verstehen. Es macht einfach großen Spaß, auf diese Weise tiefer und tiefer in den Grundtext der Kirche einzudringen. Beim Lesen kann erkannt werden, dass die paulinische Verkündigung eine Spielart jüdischer Existenz war. Die Trennung, die Kirche und Synagoge entzweite, ist hier nämlich noch nicht vollzogen. Dieser Umstand hat enorme Bedeutung für die Wahrnehmung des Judentums, das es als eindeutigen Block nie gab.
Wer sich auf den Anwalt des Paulus einlässt, steigt gleichsam in eine Zeitmaschine und kommt den Menschen nahe, die unter der Knute des Römischen Reiches litten und um Antworten, die aus der geistlich-theologischen Tradition geschöpft wurden, rangen.
Und: Von Seite zu Seite wird deutlicher, wie sehr diese alten Antworten heutiges Nachdenken über Fragen des 21. Jahrhunderts beflügeln können. Das Erbe des zuweilen schwer zu verstehenden Paulus wird also geöffnet - und die Segenskräfte können fließen.
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